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Technologie von 2D-/3D-Profilsensoren

2D-/3D-Profilsensoren vermessen Objekte wie Schweißnähte oder Kleberaupen, übernehmen die exakte Positionssteuerung von Robotern und kontrollieren Rundheit oder Spaltmaße mittels Lasertriangulation. Die Sensoren sind kompatibel mit der uniVision-Software sowie durch offene Schnittstellen für Drittsoftware geeignet.

Was ist ein 2D-/3D-Profilsensor?

Die 2D-/3D-Profilsensoren von wenglor ermöglichen eine schnelle und hochpräzise Vermessung von Konturen und Oberflächen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Die Profilsensoren arbeiten nach dem Prinzip der Lasertriangulation und erzeugen detaillierte 2D-Höhenprofile sowie komplette 3D-Punktewolken. Durch das berührungslose Messverfahren eignen sich die Sensoren ideal für Qualitätssicherung, Objekterkennung und Roboterführung in der industriellen Fertigung.

Die 2D-/3D-Profilsensoren sind in zwei unterschiedlichen Performanceklassen verfügbar:
 
  • MLSL steht für eine präzise Auflösung im kompakten Gehäusedesign.
  • MLWL bietet eine herausragende Profilqualität dank hochwertiger optischer Komponenten.

wenglor bietet für nahezu jede Anwendung die passende Lösung: von der lückenlosen 360-Grad-Vermessung über die exakte Schweißnahtführung und -findung bis hin zur mikrometergenauen Inspektion von Oberflächen. Das vielseitige Portfolio umfasst Sensoren mit verschiedenen Messbereichen, unterschiedlichen Laserleistungen und variierenden Laserwellenlängen. 

2D-/3D-Profilsensor MLZL
 
Durch ihre kompakte Bauform ist die MLZL-Serie ideal für den Einsatz an Schweißrobotern geeignet.

2D-/3D-Profilsensoren Edelstahl

Die Profilsensoren mit Edelstahlgehäuse werden in reinigungsintensiven Washdown-Bereichen eingesetzt.

2D-/3D-Profilsensoren für Biegemaschinen

Das wenglor-Portfolio bietet vorkonfigurierte 2D-/3D-Profilsensoren für den Plug-and-Play Einsatz an Abkantpressen.

Das Triangulationsprinzip

Die Lasertriangulation ist ein optisches Messprinzip, das in 2D-/3D-Profilsensoren zur hochpräzisen Erfassung von Oberflächenprofilen und zur Intensitätsauswertung eingesetzt wird. Dabei projiziert ein Laser eine feine Linie auf die Oberfläche des Objekts. Die reflektierte Linie wird unter einem festen Winkel, dem sogenannten Triangulationswinkel, von einer integrierten Kamera erfasst. Da der Bildchip (auch: Bildsensor) aus vielen einzelnen Pixeln besteht, erscheint die Laserlinie dort als eine Reihe einzelner Bildpunkte. Jeder dieser Punkte entspricht einer präzisen Position der Laserlinie im Bildchip.

Erstellung eines 2D-Höhenprofils

Ein 2D-/3D-Profilsensor erzeugt bei jeder Messung ein 2D-Höhenprofil, auch Querschnittsprofil genannt. Dieses setzt sich aus zahlreichen Messpunkten zusammen, die quer zur Bewegungsrichtung des Objekts nebeneinander als Linie angeordnet sind. Jeder dieser Punkte beschreibt den exakten Abstand zwischen Sensor und Objektoberfläche entlang der x- und z-Achse. Ergänzt wird jeder Höhenwert durch einen Intensitätswert. Dieser gibt Auskunft über die Stärke der Lichtreflexion und die Material- oder Oberflächeneigenschaften, beispielsweise bei wechselnden Farben, Kontrasten, Glanzgraden oder transparenten Materialien.

Haben 2D-/3D-Profilsensoren einen Blindbereich?

Ja, 2D-/3D-Profilsensoren haben einen Blindbereich. Das gilt grundsätzlich für alle Sensoren, die nach dem Triangulationsprinzip arbeiten. Der Blindbereich ist der Bereich zwischen dem Bezugspunkt des Sensors und dem Anfangspunkt seines Arbeitsbereichs. Entscheidend ist dabei die Entfernung, aus der das reflektierte Licht auf das Empfangselement (Bildchip) abgebildet wird. Denn eine Messung kann nur erfolgen, wenn das reflektierte Licht auf den Bildchip trifft. Objekte, die sich unterhalb des Arbeitsbereichs befinden, werden nicht erkannt und es werden keine Messwerte ausgegeben.

Die Qualität eines 2D-Höhenprofils hängt vom Zusammenspiel von Laser, Kamera und Auswerteeinheit ab. Nur wenn die Laserlinie exakt projiziert wird, die Kamera sie präzise fokussiert und die Auswerteeinheit sie verlässlich interpretiert, bildet das Höhenprofil die reale Objektgeometrie ab – selbst bei komplexen oder anspruchsvollen Oberflächen.

Vom 2D-Höhenprofil zur 3D-Punktewolke

Bewegt sich das Objekt relativ zum Sensor, beispielsweise auf einem Förderband, durch eine Roboterführung oder einen Linearantrieb, entstehen fortlaufend viele einzelne 2D-Höhenprofile. Diese werden aneinandergereiht, sodass ein vollständiges dreidimensionales Abbild der gesamten Objektgeometrie entsteht. Die 3D-Punktewolke enthält die räumlichen x-, y- und z-Koordinaten sowie die entsprechenden Intensitätswerte.

Das Koordinatensystem eines 2D-/3D-Profilsensors

Für die korrekte Interpretation und weitere Verarbeitung von Messdaten, die mit einem 2D-/3D-Profilsensor erfasst werden, ist ein eindeutiges, fest definiertes Koordinatensystem unerlässlich. Es dient als räumliche Referenz für alle erfassten Daten und ermöglicht die exakte Integration des Sensors in übergeordnete Systeme wie Roboterapplikationen oder Achssysteme. Die Achsdefinition erleichtert die präzise Ausrichtung, Justierung und Kalibrierung des Sensors im dreidimensionalen Raum und stellt sicher, dass die erfassten Messdaten korrekt zugeordnet und weiterverarbeitet werden.

Das Koordinatensystem des Sensors ist auf dessen Sichtbereich abgestimmt. Der Nullpunkt liegt dabei direkt am Laseraustritt außerhalb des Gehäuses. Dadurch entsprechen die Messwerte exakt der realen Position des erfassten Objekts.

Die Achsen im Überblick

x-Achse (Breite)

Die x-Achse verläuft horizontal entlang der Laserlinie und definiert die Breite des erfassten Profils. Die dazugehörige a-Achse beschreibt die Rotation um die x-Achse, also die Verkippung des Sensors nach vorne oder hinten.

y-Achse (Vorschubrichtung)

Die y-Achse verläuft in Bewegungsrichtung des Objekts oder Sensors, typischerweise entlang eines Förderbandes oder während eines Scanvorgangs. Die b-Achse steht für die Rotation um die y-Achse und gibt die seitliche Neigung des Sensors nach links oder rechts an.

z-Achse (Höhe / Abstand)

Die z-Achse zeigt vom Sensor senkrecht zum Objekt hinab und steht für die Höhe bzw. den Abstand zwischen Sensor und Oberfläche. Die c-Achse stellt die Rotation um die z-Achse dar, also die seitliche Verdrehung des Sensors.

Die korrekte Ausrichtung des 2D-/3D-Profilsensors

Um exakte Messergebnisse zu erzielen, muss die Laserlinie möglichst senkrecht zur Messoberfläche ausgerichtet werden. Ein Winkel von 90 Grad zwischen Sensor und Objektoberfläche liefert die besten Ergebnisse. In dieser Position trifft das Laserlicht optimal auf das Objekt und die reflektierte Linie kann gleichmäßig von der Kamera erfasst werden. Dabei spielt das Reflexionsverhalten der Oberfläche eine zentrale Rolle.

  • Eine direkte, gerichtete Reflexion tritt bei glatten oder glänzenden Materialien wie Metall, Glas oder beschichteten Flächen auf. Hier wird das Licht ähnlich wie bei einem Spiegel gebündelt reflektiert. In solchen Fällen kann eine leichte Verkippung des Sensors vorteilhaft sein, um Reflexionen aus dem Kamerasichtfeld abzulenken und eine Überbelichtung des Kamerachips zu vermeiden. Dabei ist die präzise Einstellung des Winkels entscheidend.

  • Diffuse Reflexion entsteht an matten, rauen oder strukturierten Oberflächen. Dabei wird das Licht gleichmäßig in viele Richtungen gestreut, was in der Regel zu einer stabileren Signalerfassung führt. Dennoch können eine ungenaue Ausrichtung sowie diffuse Materialien die Intensitätsverteilung oder die Messgenauigkeit beeinflussen.

Für eine gleichmäßige Signalverteilung und eine optimale Profilqualität, sollte eine Verkippung nach Möglichkeit vermieden werden. Dank ihres großen Dynamikbereichs liefern die 2D-/3D-Profilsensoren auch bei leichter Verkippung weiterhin zuverlässige Messwerte.

Richtige Ausrichtung

Verkippung des Sensors

Generell gilt: Schon geringe Abweichungen vom Idealwinkel können sich positiv oder negativ auf die Signalqualität und die Profildaten auswirken, abhängig von der Beschaffenheit der Oberfläche. Deshalb ist eine bewusste, anwendungsspezifische Ausrichtung des Sensors entscheidend: senkrecht, wo es Stabilität bringt, und gezielt verkippt, wo Reflexionen vermieden oder gesteuert werden sollen.

Abschattung

Bei einer Abschattung wird der Sichtbereich ganz oder teilweise durch das Objekt oder angrenzende Strukturen verdeckt. Folglich werden bestimmte Bereiche der projizierten Laserlinie nicht mehr von der Kamera erfasst, sodass unvollständige Profile entstehen. Abschattungen treten häufig bei Kanten, steilen Stufen oder starken Vertiefungen im Objekt auf. Auch bei komplexen Bauteilgeometrien oder stark variierenden Höhenunterschieden wird die vollständige Erfassung und Auswertung der Objektoberfläche durch Abschattung erschwert.

Wie lässt sich Abschattung vermeiden?

Durch die gezielte Anpassung des Objekts innerhalb des Messbereichs des Sensors, lässt sich Abschattung vermeiden.
 

Abschattung durch Kanten, steile Stufen und Vertiefungen vermeiden

Wird ein Objekt so positioniert, dass Kanten, steile Stufen oder vertikale Flächen direkt in den Sichtbereich des Sensors ragen, können diese Bereiche andere – möglicherweise zu prüfende Merkmale – blockieren. Eine leichte Drehung oder Neigung des Objekts sorgt dafür, dass alle relevanten Oberflächen für den Sensor sichtbar bleiben und keine wichtigen Messdaten verdeckt werden.

Abschattung durch Vertiefungen vermeiden

Auch bei Bauteilen mit tiefen Einbuchtungen kann es zu Abschattungen der zu prüfenden Merkmale im hinteren Bereich des Objekts kommen. Daher sollte bei der Platzierung des Objekts darauf geachtet werden, dass alle wichtigen Oberflächen im Sichtbereich des Sensors liegen.

Eine Abschattung stellt keinen Messfehler dar, sondern ist eine geometrisch bedingte Einschränkung. Ein gutes Sensor-Setup minimiert diese Einschränkungen und sorgt dafür, dass die gesamte Kontur eines Objekts sicher und vollständig erfasst wird.

Hauptkomponenten eines 2D-/3D-Profilsensors auf einen Blick

Lasermodul
Auswerteeinheit
Integrierte Kamera
Das Lasermodul ist eine der drei wichtigsten Hauptkomponenten eines 2D-/3D-Profilsensors. Es erzeugt eine hochpräzise Laserlinie, die zur detaillierten Erfassung von Oberflächenprofilen und zur Höhenmessung genutzt wird. Dies geschieht, indem der Laserpunkt durch eine Reihe von optischen Elementen in eine Linie aufgeweitet wird. Mithilfe dieser präzisen Laserlinie kann das Objekt mit sehr hoher Genauigkeit gescannt und auch kleinste Höhenunterschiede und Oberflächenstrukturen erkannt werden.

Im Unterschied zu herkömmlichen Bildverarbeitungssystemen benötigt der 2D-/3D-Profilsensor keine zusätzliche Beleuchtung. Der Laser erzeugt eine präzise Laserlinie mit besonders hoher Intensität. Dadurch bleibt die Lasertriangulation selbst bei starkem Fremdlicht stabil und liefert präzise Messergebnisse. Da das Lasermodul vollständig im Sensor integriert und mechanisch fixiert ist, entfallen aufwendige Justagen oder potenzielle Störungen durch externe Lichtquellen.

Die Leistungsfähigkeit des Lasermoduls wird maßgeblich durch die Laserwellenlänge und die Laserklasse bestimmt.

Laserwellenlänge

Je nach Anwendung kommen Laser mit unterschiedlichen Wellenlängen zum Einsatz. Dadurch ist eine optimale Anpassung an verschiedene Oberflächen, Materialien oder Umgebungsbedingungen möglich.

 

Laserklasse

Die Sensoren sind in verschiedenen Laserklassen verfügbar. Diese geben die Leistung des Lasers an und bestimmen, wie intensiv das Licht ausgesendet wird.

 

Eine weitere wichtige Komponente des 2D-/3D-Profilsensors ist die integrierte Kamera. Sie erfasst die reflektierte Laserlinie mit höchster Präzision. Die Kamera besteht aus einem hochwertigen Objektiv und einem leistungsfähigen Kamerachip, der die Lichtinformationen pixelgenau aufnimmt und in digitale Messdaten umwandelt. Die Auflösung der Kamera, also die Anzahl der Bildpunkte pro Profilzeile, bestimmt dabei die Detailgenauigkeit. Je höher die Auflösung ist, desto feiner lassen sich Konturen, Kanten und Oberflächenmerkmale abbilden.

Durch die werkseitige Kalibrierung und die mechanische Fixierung der Kameraeinheit wird eine gleichbleibende Messstabilität gewährleistet, während aufwendige Justagen entfallen. Das Zusammenspiel von Laseroptik und Kameratechnik ermöglicht so die exakte Bestimmung jedes einzelnen Profilpunkts im dreidimensionalen Raum und bildet somit eine zuverlässige Grundlage für reproduzierbare Messergebnisse.

Die Auswerteeinheit bildet das Rechenzentrum des 2D-/3D-Profilsensors. Hier werden die von der Kamera aufgenommenen Rohdaten in digitale Messdaten umgewandelt. Durch das Zusammenspiel von Bildaufnahme, Auswertung und Schnittstellenkommunikation ist sie entscheidend für die Leistungsfähigkeit bei Inline-Messsystemen.

Für maximale Flexibilität verfügen 2D-/3D-Profilsensoren über zwei wählbare Betriebsmodi, die auf unterschiedliche Anforderungen ausgelegt sind und somit vielseitige Anwendungen ermöglichen. Beide Betriebsarten greifen auf dieselbe leistungsfähige Hardwareplattform zu. Dank integrierter Prozessoren und stabiler Rechenarchitektur können auch hohe Profilraten und große Datenmengen zuverlässig verarbeitet und übertragen werden.

Betriebsmodus: Smarter Profilsensor

Betriebsmodus: Profilgenerator

Im „Smarten Profilsensor“-Modus erfolgt die gesamte Profilauswertung direkt auf dem Sensor, es wird keine zusätzliche Hardware benötigt. Die erfassten Profilinformationen werden dabei mithilfe konfigurierbarer Algorithmen analysiert. Das Ergebnis ist ein bereits interpretiertes und bewertetes Signal, wie zum Beispiel ein Abstandswert, eine Kantenposition oder ein Gut- / Schlecht-Signal. Diese aufbereiteten Profildaten können ohne zusätzliche Verarbeitung direkt an eine Steuerung oder einen Roboter übertragen werden und ermöglichen eine nahtlose Integration in bestehende Prozesse.
Im „Profilgenerator“-Modus stellt der 2D-/3D-Profilsensor das vollständige zweidimensionale Höhenprofil zur Verfügung. Die Rohmessdaten werden als Punktwolke oder Profildatenstrom übergeben und von einer übergeordneten Auswerteeinheit oder einem PC-basierten Vision-System weiterverarbeitet. Dieser Modus bietet maximale Flexibilität für komplexe Anwendungen oder individuelle Auswertelogiken.

Flexibilität durch eine Vielzahl an Schnittstellen

Je nach Betriebsmodus stehen unterschiedliche Schnittstellen zur Verfügung, die eine reibungslose Integration in verschiedenste Produktionsumgebungen ermöglichen.

Schnittstellen im Modus „Smarter Profilsensor"

Zur schnellen Anbindung und zuverlässigen Kommunikation mit SPS-Systemen, Robotern und anderen Steuerungen stehen industrielle Ethernet-Schnittstellen, darunter PROFINET, EtherNet/IP, EtherCAT und TCP zur Verfügung.

 

Schnittstellen im Modus „Profilgenerator"

Typische Schnittstellen im „Profilgenerator"-Modus sind GigE Vision, GenICam oder ein Software Development Kit (SDK). So lassen sich die Daten einfach in Standard-Bildverarbeitungssoftware oder in kundenspezifische Anwendungen einbinden.

Hauptkomponenten im Detail erklärt: Erfahren Sie mehr!

Ausführliche Informationen zum Lasermodul, der Kamera und der Auswerteeinheit erhalten Sie weiter unten auf der Seite.

Einsatzmöglichkeiten von 2D-/3D-Profilsensoren

Teilevermessung

Höhenkontrolle

Durchmesserkontrolle

Rundheitsprüfung

Dickenmessung

Positionierung

Schweißnahtführung

Schweißnahtkontrolle

Spaltmaßkontrolle

Volumenmessung

Winkelmessung

Branchen und Industrien, in denen 2D-/3D-Profilsensoren eingesetzt werden

Die Anforderungen in der industriellen Automation sind vielfältig. Ob ständig wechselnde Witterungsbedingungen, intensive Reinigungsprozesse, explosionsgefährdete Bereiche oder Schweißspritzer – das Portfolio der 2D-/3D-Profilsensoren bietet verschiedene Modellvarianten. Diese sind darauf ausgelegt, auch unter den härtesten Bedingungen zuverlässig zu funktionieren und dabei den technischen Vorschriften und Qualitätsstandards der Branche zu entsprechen.
Bei der Herstellung von Autositzen kontrollieren 2D/3D-Profilsensoren präzise die Symmetrie und Qualität der Polster.
Bei der Herstellung von Autositzen für Pkws muss sichergestellt werden, dass die Position von seitlichen Polstern und Wirbelsäulenpolstern bei jedem Sitz identisch ist. An einer Prüfstation werden die Autositze von oben bis unten mit einem 2D-/3D-Profilsensor vermessen. Dabei werden Konturen und Füllrate erfasst, Symmetrien ausgewertet, Nähte und die Position des Sitzes sowie eventuelle Beschädigungen erkannt.

2D-/3D-Profilsensoren vermessen präzise die Kanten von Klick-Parkett, um die Qualität der Brettgeometrie sicherzustellen.
Bei der Herstellung von Klick-Parkett muss die Qualität der Brettgeometrie lückenlos im laufenden Betrieb sichergestellt werden. Mit der Zeit nutzen sich die verwendeten Fräswerkzeuge allerdings ab, was zu Ausschuss führt. Um diesen zu verringern, werden die seitlichen Kanten der Parkettbretter direkt nach dem Fräsprozess durch zwei 2D-/3D-Profilsensoren mikrometergenau vermessen und die 2D-Profildaten über eine Control Unit per Software verarbeitet, visualisiert und ausgewertet.

Millimetergenaue Positionskontrolle von Eisbecherdeckeln mit 2D-/3D-Profilsensoren
Nach dem Befüllen der Eisbecher muss kontrolliert werden, ob die aufgebrachten Pappdeckel vorhanden und in der korrekten Position sind. Ein 2D-/3D-Profilsensor mit Schutzart IP69K erfasst per Lasertriangulation sowohl die Anwesenheit als auch die Becherhöhe und den Winkel der platzierten Deckel über die gesamte Bahnbreite der Produktionslinie. Eine webbasierte Visualisierung direkt an der Anlage meldet den Status der Ergebnisse.

2D-/3D-Profilsensoren ermitteln präzise das Packvolumen von Versandkartons.
In großen Logistikzentren ist das Packvolumen von zentraler Bedeutung, um Lagerkosten zu reduzieren, Füllmaterial zu sparen und letztlich die richtige Größe der Umverpackung zu definieren. Vor dem Verpackprozess wird der höchste Punkt des Objekts durch einen 2D-/3D-Profilsensor ermittelt. Anschließend wird der Karton individuell verkleinert und anschließend verschlossen.

Einsatz von 2D-/3D-Profilsensoren zur Gleisbettkontrolle im Schienennetz
Bevor Wartungsarbeiten wie das Schleifen oder Fräsen von Schienen in Gleisbetten durchgeführt werden können, müssen sowohl die Position der Schienen als auch Hindernisse wie Steine oder Weichen im laufenden Betrieb erkannt werden. Dazu vermessen mehrere nebeneinander montierte 2D-/3D-Profilsensoren in einer Linie das Profil des Gleisbetts. Die Höhenprofile werden per Software vereint und analysiert.

In Gießereien werden Flüssigstahlrohre zur genauen Positionserfassung mit 2D-/3D-Profilsensoren mikrometergenau vermessen.
In Gießereien oder Hochöfen müssen Stahlrohre, durch die flüssiger Stahl geleitet wird, zur Qualitätskontrolle bei Temperaturen von bis zu 1.300 °C mikrometergenau vermessen werden, um deren Position zu erfassen. Hierzu wird ein 2D-/3D-Profilsensor am Roboterarm installiert, der das rotglühende Rohr nachführt. Ein entsprechendes Kühlgehäuse ermöglicht die genaue Messung selbst bei extremen Temperaturen.

2D-/3D-Profilsensoren ermitteln die exakte Position von Stößen in vollautomatischen Roboterschweißzellen.
In vollautomatischen Roboterschweißzellen muss vor dem Schweißprozess, die exakte Position von Stößen bestimmt werden. Dazu wird ein 2D-/3D-Profilsensor direkt vor dem Schweißbrenner am Roboter montiert, der per Lasertriangulation den Stoß erkennt. Über die Software uniVision wird der Führungspunkt ermittelt und an die Steuerung gesendet. Mit diesen Informationen wird nun eine Bahnkorrektur durchgeführt und die Schweißnaht platziert.

Das Lasermodul im Detail

Wie wird aus einem Laserpunkt eine Laserlinie?

Ein Laser sendet einen fokussierten Punktstrahl mit einem kreisförmigen Querschnitt aus. Um daraus eine Linie zu erzeugen, wird der Strahl mithilfe spezieller Optiken, die aus Zylinder- oder Powell-Linsen bestehen, aufgefächert. So entsteht ein präziser Linienstrahl, der als klar definierte Laserlinie auf der Oberfläche des Objekts erscheint.

Wie funktionieren Zylinder- und Powell-Linsen?

Zylinderlinsen

Der Lichtstrahl (1) wird von einer Zylinderlinse (2) nur entlang einer Achse gebrochen, sodass aus einem kreisförmigen Laserpunkt eine Linie entsteht. Der ursprünglich vom Laser emittierte Strahl weist in der Regel ein gaußförmiges Intensitätsprofil auf. Das bedeutet, dass die Intensität in der Mitte am höchsten ist und zu den Rändern hin kontinuierlich abnimmt. Wird dieser Punktstrahl mit einer Zylinderlinse in eine Linie (3) verwandelt, bleibt diese ungleichmäßige Intensitätsverteilung erhalten. Die Linie ist in der Mitte deutlich heller als an den Enden.

Powell-Linsen

Eine Powell-Linse (2) ist eine speziell geformte Zylinderlinse. Sie wurde entwickelt, um aus einem gaußförmigen Laserpunkt (1) eine Laserlinie mit gleichmäßiger Intensitätsverteilung (3) zu erzeugen. Im Gegensatz zu einer einfachen Zylinderlinse wird das Licht bei der Powell-Linse so umgelenkt, dass die Mitte des Strahls weniger intensiv ist und die Helligkeit entlang der gesamten Linie ausgeglichen wird. Dadurch entsteht eine Laserlinie mit einem sogenannten Flat-Top-Profil, die eine gleichmäßige Ausleuchtung aufweist und keine helleren oder dunkleren Stellen entlang der Linie hat.

Wie unterscheiden sich gewöhnliches Licht und Laserlicht?

Gewöhnliches Licht

Gewöhnliches Licht, beispielsweise von einer Glühlampe, breitet sich in viele Richtungen aus und besteht aus vielen verschiedenen Wellenlängen. Dadurch entsteht ein Lichtstrahl, dessen Lichtfleckdurchmesser mit zunehmender Entfernung immer diffuser wird.

Laserlicht

Laserlicht ist hingegen stark fokussiert und besteht aus einer Wellenlänge. Alle Lichtwellen verlaufen gebündelt in eine Richtung, wodurch auch in großer Entfernung ein kleiner Lichtfleckdurchmesser ermöglicht wird.

Lichtarten von 2D-/3D-Profilsensoren

2D-/3D-Profilsensoren arbeiten mit einem Laser, da dieser eine präzise Laserlinie erzeugt. Das wenglor-Portfolio bietet 2D-/3D-Profilsensoren in drei verschiedenen Lichtarten: rot, blau und UV. Diese Lichtarten unterscheiden sich in der Wellenlänge und ermöglichen optimale Messergebnisse bei unterschiedlichen Materialeigenschaften und Oberflächen.
 
Eine präzise 360-Grad-Qualitätsprüfung von Kunststoffprofilen ermöglichen 2D-/3D-Profilsensoren der MLSL1-Serie.

Laser (rot)

Die Wellenlänge des roten Lasers liegt bei 660 nm. 2D-/3D-Profilsensoren mit rotem Laser sind sehr vielseitig einsetzbar und in verschiedenen Laserklassen verfügbar.


Eine präzise 360-Grad-Qualitätsprüfung von Kunststoffprofilen ermöglichen 2D-/3D-Profilsensoren der MLSL1-Serie.

Laser (blau)

Blaue Laser haben Wellenlängen von 405 nm und 450 nm. Diese Sensoren sind ideal für die Inspektion von semitransparenten Kunststoffobjekten, hochglänzenden Metallobjekten und organischen Objekten geeignet.

Eine präzise 360-Grad-Qualitätsprüfung von Kunststoffprofilen ermöglichen 2D-/3D-Profilsensoren der MLSL1-Serie.

Laser UV/rot

Die Wellenlänge des UV-Lasers liegt bei 375 nm. Sensoren mit Laser UV/rot werden zur Vermessung transparenter Objekte wie Glasscheiben oder Scheinwerfer eingesetzt, sofern die Oberfläche UV-Strahlung reflektiert.

Warum gibt es verschiedene Laserwellenlängen?

Die Auswahl der richtigen Laserwellenlänge ist entscheidend für die Messqualität und die Anpassungsfähigkeit eines 2D-/3D-Profilsensors an verschiedene Oberflächen, Materialien und Anwendungen. Dabei spielen die Eindringtiefe in das Material und die Empfindlichkeit des Kamerachips eine wesentliche Rolle.

 

Eindringtiefe in das Material

Die Wellenlänge beeinflusst, wie tief das Laserlicht in ein Material eindringt, bevor es gestreut oder reflektiert wird. Kurzwelliges blaues Licht mit 405 nm bleibt stärker an der Oberfläche und liefert dadurch besonders präzise Ergebnisse bei transparenten, halbdurchlässigen oder organischen Materialien wie Klebstoff, Gummi oder Kunststoff. Längere Wellenlängen wie rotes Licht mit 660 nm oder infrarotes Licht mit 785–850 nm dringen dagegen tiefer ein und sind besser für dunkle, diffuse oder metallische Oberflächen geeignet.

 

Empfindlichkeit des Kamerachips

Kamerachips, auch Bildsensoren genannt, besitzen je nach Aufbau eine unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Wellenlängen. Ist die Laserwellenlänge optimal auf die Empfindlichkeitskurve des Kamerachips abgestimmt, verbessert sich die Signalstärke deutlich. Dadurch können bei gleicher Laserleistung kürzere Belichtungszeiten verwendet werden, was zu einer höheren Messgenauigkeit und geringeren Messunsicherheiten führt.

Bandpassfilter: Gezielte Lichtfilterung für stabile Messergebnisse

Bandpassfilter sind optische Filter, die exakt auf die Wellenlänge des verwendeten Lasers abgestimmt sind. Sie lassen ausschließlich Licht in diesem engen Spektralbereich durch. Alle anderen Lichtanteile, wie Umgebungslicht, Fremdbeleuchtung oder Laserstrahlen einer anderen Wellenlänge, werden zuverlässig ausgeblendet. Dadurch wird die Messstabilität erheblich verbessert und eine stabile Kantenerkennung und eine präzise Erfassung der Profilkontur gewährleistet – selbst bei stark wechselnden Lichtverhältnissen oder in hellen Industrieumgebungen. Eine zusätzliche Abschirmung oder Lichtkontrolle ist nicht nötig. Die Bandpassfilter sind direkt im optischen System der Kamera integriert.

Vermeidung von Interferenzen beim Parallelbetrieb mehrerer Sensoren

In modernen Messsystemen kommen häufig mehrere 2D-/3D-Profilsensoren zum Einsatz, die mit unterschiedlichen Laserfarben arbeiten. Um eine gegenseitige Störung der Sensoren zu verhindern, werden Bandpassfilter eingesetzt. 2D-/3D-Profilsensoren mit rotem Laser verfügen über einen roten Bandpassfilter, der nur dieses Licht durchlässt. Sensoren mit blauem Laser haben dagegen einen blauen Bandpassfilter, der nur blaues Laserlicht durchlässt. Durch diese Filter werden die Laserstrahlen der jeweils anderen Sensorfarbe blockiert, sodass sich die Signale nicht überschneiden oder stören können.

Welchen Einfluss hat die Farbe des Messobjekts auf die Auswahl des Lasers?

Die Auswahl der passenden Laserwellenlänge hängt nicht nur von den optischen Eigenschaften des Sensors, sondern auch maßgeblich vom Reflexionsverhalten des zu messenden Objekts ab. Die spektrale Wechselwirkung zwischen Laserlicht und Materialoberfläche beeinflusst direkt die Profilqualität, die Belichtungszeit und die Signalstärke.

Grundsätzlich gilt: Je näher die Objektfarbe an der Wellenlänge des eingesetzten Lasers liegt, desto mehr Licht wird reflektiert und desto stärker ist das Rücksignal, das der Sensor erhält. Ein rotes Objekt reflektiert rotes Laserlicht deutlich effizienter als blaues Licht. Die Folge sind kürzere Belichtungszeiten, geringeres Rauschen und stabilere Profildaten. Umgekehrt erfordert ein rotes Objekt bei blauem Laser deutlich längere Belichtungszeiten, da es den Großteil des blauen Lichts absorbiert.
 

Neben der Farbe ist auch die Materialoberfläche von Bedeutung. Helle, matte oder diffus reflektierende Materialien verhalten sich anders als glänzende, dunkle oder transparente Objekte. Durch die Abstimmung von Laserfarbe und Objektmaterial lässt sich die Leistung des 2D-/3D-Profilsensors deutlich optimieren. Selbst herausfordernde Oberflächen wie Gummi, Glas, hochglänzende Metalle oder organische Stoffe lassen sich so sicher und präzise erfassen.

 

Reflexionsverhalten von rotem Laserlicht auf verschiedenfarbige Objekte

Rotes Objekt

Gute Reflexion des roten Lasers, Rücksignal ist sehr stark

Blaues Objekt

Schwache Reflexion des roten Lasers, Rücksignal ist schwach

Schwarzes Objekt

Großteil des roten Laserlichts wird absorbiert, Rücksignal ist mittelmäßig

Reflexionsverhalten von blauem Laserlicht auf verschiedenfarbige Objekte

Rotes Objekt

Schwache Reflexion des blauen Lasers, Rücksignal ist schwach

Blaues Objekt

Gute Reflexion des blauen Lasers, Rücksignal ist sehr stark

Schwarzes Objekt

Großteil des blauen Laserlichts wird absorbiert, Rücksignal ist mittelmäßig

Auswahl der passenden Laserklasse von 2D-/3D-Profilsensoren

Um bei 2D-/3D-Profilsensoren eine optimale Messperformance zu erzielen, ist die Wahl der richtigen Laserklasse entscheidend – insbesondere im Hinblick auf Oberflächeneigenschaften, Arbeitsabstand, Messgeschwindigkeit und Umgebungslicht. Die 2D-/3D-Profilsensoren von wenglor sind in verschiedenen Laserklassen erhältlich und ermöglichen so eine präzise und sichere Anpassung an unterschiedliche Anwendungsfälle.

Geschwindigkeit und Belichtungszeit
Höhere Laserleistungen erzeugen intensivere Reflexionen, wodurch sich kürzere Belichtungszeiten ergeben. Das ist besonders vorteilhaft bei schnellen Prozessen oder sich bewegenden Objekten.
Objektbeschaffenheit
Dunkle, absorbierende oder stark streuende Oberflächen benötigen mehr Lichtenergie, um ausreichend Reflexion für eine stabile Messung zu erzeugen. Hier sind höhere Laserklassen oft die bessere Wahl.
Abstand zum Messobjekt
Mit zunehmendem Arbeitsabstand verringert sich die Intensität des reflektierten Lichts. Leistungsstärkere Laserklassen gewährleisten auch bei größerem Abstand zuverlässige Messungen.
Fremdlichtbedingungen
In hellen Umgebungen oder bei Störeinflüssen durch Umgebungslicht verbessert eine höhere Laserleistung das Signal-Rausch-Verhältnis – insbesondere bei reflektierenden oder glänzenden Materialien.

Laserklassen von 2D-/3D-Profilsensoren

Bei 2D-/3D-Profilsensoren gilt grundsätzlich: Je höher die Laserleistung, desto höher die Laserklasse. Diese stellt ein größeres Risiko dar und erfordert entsprechende Schutzmaßnahmen. Die Klassifizierung der Laser erfolgt gemäß der DIN EN 60825-1 „Sicherheit von Lasereinrichtungen“. Dabei wird das Gefährdungspotenzial anhand von Wellenlänge und Ausgangsleistung bewertet.

BeschreibungSicherheitAnwendung
Laserklasse 2Die Laserklasse 2 hat eine maximale Leistung von 1 mW und liegt im Wellenlängenbereich zwischen 400 und 700 nm.Bei kurzzeitiger Bestrahlung der Augen ist die Laserstrahlung gefahrlos, da der natürliche Lidschutzreflex einsetzt.Ideal für empfindliche Oberflächen, kurze Distanzen und eine einfache Integration ohne Schutzmaßnahmen.
Laserklasse 3RDie Leistung der Laserklasse 3R liegt zwischen 1 und 5 mW bei einem Wellenlängenbereich zwischen 302,5 nm und 700 µm.Die Laserstrahlung ist potenziell augengefährdend. Daher sind Schutzmaßnahmen wie das Tragen einer Schutzbrille, die Anwesenheit eines Laserschutzbeauftragten.Für größere Arbeitsabstände oder dunkle Materialien geeignet.
Laserklasse 3B

Laser der Klasse 3B haben eine Leistung von 5 bis 500 mW und arbeiten im Wellenlängenbereich von 302,5 nm bis 1 µm.

Die Laserstrahlung ist für das Auge und gegebenenfalls auch für die Haut gefährlich. Für den Betrieb sind daher besondere Schutzmaßnahmen zu treffen. So muss beispielsweise der Raum abgegrenzt und die Zugänge mit Warnleuchten versehen werden. Zudem muss ein Laserschutzbeauftragter anwesend sein.Für besonders anspruchsvolle Umgebungen mit schwierigen Oberflächen oder hoher Umgebungshelligkeit.

Sicherheitsfeatures für höhere Laserklassen

Für industrielle Anwendungen der Laserklassen 3R und 3B bietet wenglor die leistungsstarken 2D-/3D-Profilsensoren der Serie MLSL2xxS40 an. Diese Sensoren verfügen über eine integrierte sichere Laserabschaltung, die den Laserstrahl deaktiviert, sobald vordefinierte sicherheitsrelevante Bedingungen erfüllt sind. Der Sensor bleibt dabei weiterhin in Betrieb. Die Technologie erfüllt die Anforderungen der Sicherheitsnorm EN ISO 13849-1:2016 und gewährleistet maximale Sicherheit im industriellen Umfeld. In Kombination mit der passenden Sicherheitstechnik von wenglor entstehen so ganzheitliche Sicherheitslösungen für Ihre Maschinen und Anlagen.

 

Integrierte Kamera im Detail

Die im 2D-/3D-Profilsensor integrierte Kamera ist ein zentraler Bestandteil des optischen Triangulationsprinzips und gewährleistet die präzise Erfassung der projizierten Laserlinie. Die Kamera besteht im Wesentlichen aus zwei zentralen Komponenten: dem Objektiv und dem Kamerachip, auch Bildsensor genannt.

Objektiv

Das Objektiv bündelt das Licht und fokussiert es auf den Kamerachip. Die Brennweite des Objektivs hat dabei maßgeblichen Einfluss auf den Bildausschnitt und die Tiefenschärfe.

Kamerachip

Der Kamerachip wandelt das einfallende Licht in elektrische Signale um, aus denen anschließend digitale Bildinformationen erzeugt werden. Die Größe und Auflösung des Chips beeinflussen die Detailgenauigkeit und Präzision der Messungen.

Optik und Bildchip – Einfluss auf Messbereich und Genauigkeit

Die Kombination aus Optik und Bildchip ist entscheidend für die Genauigkeit und den Messbereich des Sensors. Je nach Zusammenspiel von Brennweite, Sensorgröße und Auflösung kann der 2D-/3D-Profilsensor kleinere Details erkennen oder größere Flächen abdecken. Beide Komponenten sind entscheidend für die Genauigkeit und den Messbereich des Sensors.

Durch die mechanische Kopplung mit dem Sensorgehäuse sowie die exakte Ausrichtung zum Lasermodul wird eine zuverlässige Bildaufnahme ohne zusätzlichen Justageaufwand sichergestellt.

Sensor-Sichtfeld

Die Position, an der die reflektierte Laserlinie auf den CMOS-Sensor (Complementary Metal-Oxide Semiconductor) projiziert wird, ist direkt vom Objektabstand abhängig. Mit zunehmender Distanz verändert sich die Position der Laserlinie auf dem CMOS-Chip (1) vertikal, wodurch die Höheninformation erfasst werden kann.

Die unterschiedlichen Messbereiche der 2D-/3D-Profilsensoren resultieren aus der mechanischen Bauform, dem Triangulationswinkel sowie der jeweils verbauten Optik. Die eingesetzten Linsensysteme bestimmen dabei über ihre Brennweite das Sichtfeld des Sensors, das aufgrund des triangulierenden Messprinzips trapezförmig ausgeprägt ist.

Der Messbereich (2) gliedert sich in drei Zonen – Anfang (3), Mitte (4) und Ende (5) – wobei sich die laterale Auflösung (x) über die Tiefe (z) hinweg verändert.

Am Anfang des Messbereichs ist die x-Auflösung aufgrund der geringeren optischen Ausdehnung des Sichtfelds am höchsten. Zum Ende hin nimmt sie ab, da auf dem CMOS-Sensor bei konstanter Pixelanzahl größere Bereiche des Objekts abgebildet werden. Infolgedessen ergibt sich eine variable laterale Auflösung, die im Datenblatt als Bereichswert angegeben wird.

Aus optischer Sicht liefert der mittlere Bereich des Messvolumens die besten Messergebnisse, da hier ein optimaler Kompromiss aus Schärfentiefe, Fokusqualität und geometrischer Abbildung erreicht wird. Der 2D-/3D-Profilsensor sollte daher so ausgerichtet werden, dass sich das zu messende Objekt möglichst im mittleren Bereich des definierten Messbereichs befindet.

Kamerabild

Die Kamera arbeitet mit einem lichtempfindlichen CMOS-Sensor, der aus einer Matrix von Pixeln besteht. Diese sind in horizontalen Zeilen (x) und vertikalen Spalten (y) angeordnet. Trifft die Laserlinie auf ein Objekt, wird ihre Reflexion durch die Kameraoptik auf den CMOS-Chip projiziert. Die vertikale Position der Lichtintensität in jeder Spalte (y) liefert dabei die jeweilige Höheninformation (z) entlang der Profilachse (x). So entsteht ein präzises 2D-Höhenprofil mit genauer z-Auflösung.

Kamerabild

Kamerabild mit dem CMOS-Gitter mit Zeilen (x) und Spalten (y)

Was ist die Auflösung eines 2D-/3D-Profilsensors?

Die Auflösung eines 2D-/3D-Profilsensors wird durch den Sichtbereich und die Anzahl der Pixel des integrierten CMOS-Sensors bestimmt.

  • Die x-Auflösung des Sensors ergibt sich aus der Anzahl der horizontalen Pixel auf dem Bildchip, also der Auflösung pro Zeile. 
  • Die z-Auflösung des Sensors ergibt sich aus der Anzahl der vertikalen Pixel auf dem Bildchip, also der Auflösung pro Spalte.
  • Die y-Auflösung des Sensors gibt die Anzahl der Profile pro Längeneinheit an. Sie hängt nicht direkt vom Bildchip ab, sondern von der Relativbewegung zwischen 2D-/3D-Profilsensor und Objekt sowie von der Messfrequenz des Sensors. Eine höhere Messfrequenz bei gleichbleibender Bewegungsgeschwindigkeit führt zu einer dichteren Profilaufnahme entlang der Bewegungsrichtung und somit zu einer besseren y-Auflösung.

Mehr Präzision dank Subpixel-Technologie

Durch die Subpixel-Technologie erreichen 2D-/3D-Profilsensoren eine z-Auflösung, die um ein Vielfaches feiner als die Größe eines einzelnen Kamerapixels ist. Das liegt daran, dass die Position der Laserlinie innerhalb eines Pixels genau bestimmt wird. Statt die Linie einfach als ein Pixel zu interpretieren, wird ihr Helligkeitsverlauf über mehrere Pixel hinweg gemessen. Mit mathematischen Algorithmen lässt sich der exakte Mittelpunkt berechnen – oft mit Bruchteilen eines Pixels. So kann zum Beispiel statt Pixel 237 eine Position wie 237,42 gemessen werden. Diese Technik macht selbst kleinste Höhenunterschiede sichtbar.

Welchen Einfluss hat der Sichtbereich auf die Auflösung?

Großer Sichtbereich

Bei einem großen Sichtbereich verteilen sich die vorhandenen Pixel auf eine größere Fläche. Die räumliche Auflösung pro Pixel verringert sich, wodurch kleinere Details schwieriger erkennbar sind.

Kleiner Sichtbereich

Ein kleiner Sichtbereich führt zu einer höheren Auflösung, da jeder Pixel einen kleineren Bereich im Sensor-Sichtfeld abdeckt. Feinere Strukturen und Details können erfasst werden.

Wie wird aus dem Kamerabild und den Pixeln ein 2D-Höhenprofil?

Der im 2D-/3D-Profilsensor integrierte FPGA-Prozessor übernimmt die vollständige Profilberechnung in Echtzeit. Er analysiert die vom CMOS-Sensor aufgenommenen Laserlinienbilder, extrahiert die relevanten Pixel und bestimmt deren präzise Position. Diese Daten werden in ein 2D-Höhenprofil umgewandelt, das sowohl die laterale (x) als auch die vertikale (z) Struktur des Objekts entlang der Profilachse abbildet. Die generierten Profildaten stehen unmittelbar für die nachgelagerte Auswertung oder Weiterverarbeitung in Automatisierungs- und Qualitätskontrollprozessen zur Verfügung.

Kamerabild mit dem CMOS-Gitter mit Zeilen (x) und Spalten (y)

2D-Höhenprofil

Von Pixel in Millimeter

Zur Umwandlung der vom CMOS-Sensor erfassten Pixel in präzise metrische Koordinaten wird jeder 2D-/3D-Profilsensor werkseitig linearisiert. Im Rahmen dieses Verfahrens wird der Sensor auf einem hochpräzisen Linearisierungstisch montiert und exakt auf ein kalibriertes Referenzobjekt ausgerichtet. Die Linearisierung erfolgt über den gesamten Messbereich und ermittelt die Abweichung zwischen den tatsächlich detektierten Pixelkoordinaten und den metrischen Daten in Millimeter.

Die resultierenden Korrekturdaten werden als Linearisierungsmatrix dauerhaft im Sensor gespeichert. Diese Kompensation gewährleistet die zuverlässige Ausgabe absoluter Höhen- und Positionswerte in Millimetern und stellt sicher, dass jeder Sensor ohne weitere Kalibrierung direkt in anspruchsvollen Industrieumgebungen eingesetzt werden kann.

Auflösung und Genauigkeit bei 2D-/3D-Profilsensoren

Auflösung

Die Auflösung definiert den kleinsten physikalischen Unterschied, den ein Sensor noch eindeutig detektieren und als Messwert differenzieren kann. Sie legt somit die minimale Abtastgröße fest, mit der Veränderungen im Messsignal erfasst werden.

Damit ein Merkmal zuverlässig erkannt werden kann, sollte es idealerweise mindestens fünfmal so groß sein wie die Auflösung des Sensors. So wird sichergestellt, dass genügend Bildpunkte zur Verfügung stehen, um das Merkmal eindeutig und sicher zu erfassen.

 

Genauigkeit

Die Messgenauigkeit wird jedoch nicht allein durch die Auflösung bestimmt. Sie hängt zusätzlich von verschiedenen externen Einflussfaktoren ab, wie zum Beispiel den optischen und physikalischen Eigenschaften des Messobjekts, dem Reflexionsverhalten, dem Einfluss von Fremdlicht, Temperaturschwankungen, mechanischen Vibrationen, der Art der Befestigung sowie den verwendeten Auswertealgorithmen. Die Genauigkeit ergibt sich aus der Kombination von Präzision (Wiederholbarkeit unter gleichen Bedingungen) und Richtigkeit (Abweichung des Messwerts vom tatsächlichen Referenzwert) und beschreibt somit, wie verlässlich und korrekt der Sensor das reale Objekt abbildet.

Parameter zur Optimierung der Bildaufnahme

Framerate
Die Framerate gibt an, wie viele Einzelbilder pro Zeitspanne aufgenommen werden.
Region of Interest (ROI)

Die Region of Interest legt fest, welcher Ausschnitt des Sichtfelds für die Auswertung oder Messung genutzt wird.

Subsampling
Mithilfe des Subsamplings wird die Anzahl der gelesenen Pixel reduziert, um die Datenmenge zu verringern oder die Geschwindigkeit zu erhöhen.

Framerate

Die CMOS-Kamera im 2D-/3D-Profilsensor ist entscheidend für die erreichbare Messgeschwindigkeit. Ihre Framerate, auch Bildrate genannt, gibt an, wie viele Einzelbilder die Kamera pro Sekunde erfassen kann. Sie wird in Frames pro Sekunde (fps) oder in Hertz (Hz) angegeben.

Da jedes aufgenommene Bild ein vollständiges Höhenprofil darstellt, entspricht die Bildrate der Kamera direkt der Anzahl der Messprofile pro Sekunde. Eine hohe Framerate ermöglicht somit eine entsprechend hohe Profilfrequenz.

CMOS-Kamera2D-/3D-Profilsensor
Frames pro Sekunde (fps)Profile pro Sekunde (Hz)
500 fps500 Profile pro Sekunde bzw. 500 Hz

Region of Interest (ROI)

In Hochgeschwindigkeitsanwendungen kann die vollständige Ausnutzung des maximalen Sichtfelds eines 2D-/3D-Profilsensors die erreichbare Messfrequenz begrenzen. Um dem entgegenzuwirken, lässt sich der auszuwertende Bildbereich gezielt auf eine sogenannte Region of Interest (ROI) beschränken. Die ROI definiert den aktiven Ausschnitt des CMOS-Sensors, der für die Triangulationsauswertung herangezogen wird, und kann sowohl in lateraler (x) als auch in Tiefenrichtung (z) frei parametriert werden. Bildbereiche außerhalb der definierten ROI werden nicht ausgelesen und fließen weder in die Bildaufnahme noch in die Profilberechnung ein.

Die Reduktion der ROI verändert nicht die optische Auflösung, sondern minimiert lediglich die Anzahl auszulesender Pixelzeilen bzw. -spalten. Dies führt zu einer signifikanten Steigerung der Messfrequenz, da weniger Bilddaten verarbeitet werden müssen. Der gezielte Zuschnitt des ROI auf die applikationsrelevanten Objektbereiche ermöglicht eine optimierte Datenakquisition bei gleichzeitig maximaler Prozessgeschwindigkeit. Dabei gilt: so klein wie möglich, so groß wie nötig.

In der Animation ist das gesamte Sensorsichtfeld durch einen blauen Rahmen gekennzeichnet. Der grüne Rahmen zeigt die ROI, also den beschränkten Bildbereich. Vor allem bei kleineren Objekten ist es sinnvoll, das Sichtfeld zu beschränken, um eine bessere Messfrequenz zu erreichen.

Subsampling

Beim Subsampling wird der CMOS-Bildsensor nicht in voller Auflösung ausgelesen, sondern es werden nur ausgewählte Pixel in definierten Abständen erfasst, beispielsweise jede zweite oder dritte Zeile (vertikal) oder Spalte (horizontal). Diese systematische Reduktion der auszulesenden Pixel verringert die Datenrate erheblich, wodurch die Bildaufnahme beschleunigt und die Messfrequenz gesteigert werden kann. Durch das Subsampling wird gezielt die laterale (x) und/oder die Höhenauflösung (z) reduziert, ohne die geometrische Korrektheit der erfassten Profile zu beeinträchtigen.
Subsampling ist besonders dann vorteilhaft, wenn vollständige Detailtiefe nicht erforderlich ist oder nur grobe Konturinformationen benötigt werden, z. B. bei schnellen Vorselektionen oder zur Positionserkennung in Hochgeschwindigkeitsanwendungen.
 

Abbildung 1: Ohne Subsampling
Abbildung 2: Mit Subsampling

Kombination mit ROI für maximale Performance

Die höchste Messgeschwindigkeit wird erreicht, wenn Subsampling mit einer gezielten Einschränkung des Sichtfeldes kombiniert wird. Durch die Begrenzung der ROI auf einen relevanten Teilbereich der integrierten Kamera, sowohl in x- als auch in z-Richtung, werden ausschließlich die Pixel des definierten Messbereichs erfasst und verarbeitet.

Die Kombination von ROI und Subsampling ermöglicht dadurch sehr hohe Profilraten bei gleichzeitig geringer Datenmenge. Das ist besonders vorteilhaft für zeitkritische Anwendungen, bei denen Geschwindigkeit und Effizienz entscheidend sind.

Vergleich der Einstellungen Region of Interest und Subsampling

ModusAusgelesene PixelmengeMessbereichAuflösungMessgeschwindigkeitVerwendungsszenario
VollbildAlle Pixel (volle ROI)Voller BereichMaximale DetailauflösungNiedrig bis mittelPräzise Messungen, bei denen alle Bildinformationen benötigt werden
ROITeilbereich (definiert)ReduziertUnverändert im aktiven BereichMittel bis hochFokussierte Messung auf relevante Objektbereiche
SubsamplingNur jeder n-te PixelVoller BereichReduzierte AuflösungHochGrobe Vermessung, schnelle Orientierung, Vorprüfung
ROI + SubsamplingWenige ausgewählte PixelReduziertReduzierte Auflösung im ROISehr hochHochdynamische Anwendungen mit klar definiertem Zielbereich

Auswerteeinheit im Detail

Die Auswerteeinheit des 2D-/3D-Profilsensors verarbeitet Profile entlang einer optimierten Signalverarbeitungskette. Nach der Erfassung der Laserlinie durch den CMOS-Bildchip und der Echtzeit-Profilberechnung sowie Kalibrierung im FPGA übernimmt die CPU die zentrale Profilauswertung. Dies kann in den beiden Betriebsmodi „Smarter Profilsensor” oder „Profilgenerator” erfolgen.

Smarter Profilsensor

Im Smart-Modus wird die gesamte Auswertung direkt auf dem 2D-/3D-Profilsensor selbst durchgeführt. Die Machine Vision Software läuft auf dem Sensor und verarbeitet die erfassten Profildaten. So werden die messrelevanten Ergebnisse berechnet und können direkt vom Sensor bereitgestellt werden. Diese Ergebnisse, wie z. B. Höhenabweichungen, Objektkonturen, Lageerkennung oder Toleranzvergleiche, werden unmittelbar als applikationsspezifische Messwerte an eine SPS, eine übergeordnete Steuerung oder andere Aktuatoren ausgegeben. Eine externe Datenverarbeitung ist nicht erforderlich. Dies reduziert die Systemkomplexität und ermöglicht eine direkte Auswertung auf dem Gerät. Aufgrund der begrenzten Rechenkapazität im Smart-Modus ist die Performance jedoch meist geringer als die theoretisch mögliche Profilrate. Wenn das der Fall ist, wird der „Profilgenerator-Modus" in Verbindung mit einer externen Auswertung wie z. B. uniVision empfohlen.

Profilgenerator

Im „Profilgenerator-Modus“ überträgt der Sensor lediglich das 2D-Profil (x- und z-Daten), ohne eine direkte Interpretation vorzunehmen. Die Auswertung erfolgt anschließend extern, entweder innerhalb des wenglor-Ecosystems, beispielsweise mit der Bildverarbeitungssoftware wenglor uniVision auf einem Machine Vision Controller oder über eine unabhängige Third-Party-Software auf einem externen Industrie-PC. Diese Flexibilität erlaubt es, komplexe Auswertungen, individuelle Algorithmen oder anwendungsspezifische Analysen außerhalb des Sensors zu realisieren – insbesondere bei kundenspezifischen Lösungen oder in bestehende Softwarelandschaften integrierten Workflows.

Vergleich der Betriebsmodi von 2D-/3D-Profilsensoren

Schnittstellen im Detail

Was sind Schnittstellen?

Schnittstellen bilden die Grundlage für die Kommunikation zwischen Sensoren, Steuerungen und Software. Sie umfassen die physische Verbindung (Hardware-Schnittstellen), die Übertragungsregeln (Protokolle) sowie die Softwarefunktionen (Software-Schnittstellen), die eine zuverlässige und flexible Integration in industrielle Systeme gewährleisten.

1. Hardware-Schnittstellen – die physische Verbindungsebene

Hardware-Schnittstellen stellen die grundlegende physische Verbindung zwischen dem 2D-/3D-Profilsensor, der Steuerung, dem Netzwerk und der Software her. Sie definieren die elektrischen und mechanischen Verbindungsarten, über die Daten und Steuerbefehle übertragen werden. Über diese physischen Schnittstellen – beispielsweise Ethernet-Kabel, M12-Stecker oder digitale I/Os – wird der für eine zuverlässige Kommunikation erforderliche Übertragungsweg bereitgestellt.

2. Protokolle – die logische Kommunikationsebene

 

Protokolle definieren die Regeln und Abläufe, nach denen Daten über die Hardware-Schnittstellen übertragen werden. Sie fungieren als gemeinsame „Sprache“ für die Kommunikation und sorgen dafür, dass Sender und Empfänger die Daten korrekt interpretieren können. Protokolle legen unter anderem fest, wie Datenpakete aufgebaut, adressiert, versendet und empfangen werden. Je nach Anforderung an Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Echtzeitfähigkeit kommen dabei unterschiedliche Übertragungsarten zum Einsatz.

3. Software-Schnittstellen – die Anwendungsebene

 

Software-Schnittstellen ermöglichen die Steuerung, Konfiguration und Auswertung der Sensordaten durch übergeordnete Systeme oder individuelle Anwendungen. Sie definieren die logischen Zugriffspunkte und Kommunikationsmethoden, über die Softwarelösungen auf Sensordaten zugreifen oder Sensorfunktionen nutzen können. Dazu zählen APIs, Webservices, Konfigurationsprotokolle und standardisierte Schnittstellen, die eine flexible Integration in verschiedene Softwareumgebungen erlauben. Software-Schnittstellen abstrahieren die Komplexität der Datenkommunikation und erleichtern somit die Integration in individuelle Systeme und Softwarelösungen.

Welche Schnittstellen haben 2D-/3D-Profilsensoren?

Hardware-Schnittstellen

  • Digitale I/Os (Digital Input/Output, Encoder-Eingänge)
  • Ethernet

Protokolle

  • TCP/IP
  • UDP/IP
  • GigE Vision

Software-Schnittstellen

  • GigE Vision / GenICam API
  • wenglor uniVision
  • Software Development Kit (SDK)

Beispielhaftes Zusammenspiel der drei Schnittstellenebenen

Ein 2D-/3D-Profilsensor mit Ethernet-Schnittstelle stellt die Verbindung zum Netzwerk oder Controller her. Daraufhin regelt ein TCP-/UDP- oder GigE-Vision-Protokoll, wie die Profildaten oder Steuerbefehle übertragen werden. Über die Software-Schnittstelle wird entschieden, wie die Anwendung mit dem Sensor kommuniziert, Ergebnisse interpretiert oder Befehle ausgelöst werden.

Hardware-Schnittstellen von 2D-/3D-Profilsensoren

Digitale I/O-Schnittstellen

Digitale Ein- und Ausgänge ermöglichen die direkte Steuerung und Synchronisation von 2D-/3D-Profilsensoren in industriellen Prozessen.

Der Digital Input ermöglicht das zeitlich exakte Auslösen von Messungen über externe Steuersignale. Dies ist besonders relevant bei bandbasierten oder getakteten Prozessen. Die Messung kann beispielsweise starten, sobald ein Produkt eine bestimmte Position auf dem Förderband erreicht und der Sensor ein entsprechendes Signal empfängt.

Digital Outputs dienen der Ausgabe von Synchronisationssignalen, um mehrere 2D-/3D-Profilsensoren exakt zeitlich zu triggern und somit synchronisierte Messungen zu ermöglichen. Über den digitalen Ausgang können zusätzlich auch Auswertungsergebnisse, Statusmeldungen oder Ereignisse wie die Gut- oder Schlecht-Teile-Erkennung an externe Systeme weitergegeben werden.
Die Encoder-Eingänge des 2D-/3D-Profilsensors ermöglichen eine präzise Messung, die an die tatsächliche Objektbewegung angepasst ist. Mithilfe von Hardware-Encoder-Signalen werden Bewegungen exakt in Profilpositionen übersetzt.

Der Vorteil eines Encoders besteht darin, dass er die Geschwindigkeit von bewegten Objekten automatisch berücksichtigt und die Bildaufnahme entsprechend anpasst. So entstehen auch bei schwankenden Bewegungen gleichmäßige und präzise Höhenprofile. Im Gegensatz dazu löst eine fixe Triggerung die Bildaufnahme zu einem konstanten Zeitpunkt aus, unabhängig von der Geschwindigkeit des Objekts. Das kann zu Ungenauigkeiten führen.

Anwendungsbeispiel mit und ohne Encoder

Ohne Encoder entstehen beim Anlaufen oder Abbremsen eines Förderbandes sichtbare Verzerrungen in den erfassten Profilen, da die Auslösefrequenz nicht mehr mit der Objektbewegung übereinstimmt. Mit Encoder bleibt die Profilgeometrie hingegen auch bei wechselnder Bandgeschwindigkeit korrekt.

Ethernet-Schnittstelle

Die Ethernet-Schnittstelle (z. B. über RJ45, Gigabit, Ethernet) bildet die Grundlage für die Kommunikation zwischen Sensor und externem System. Über sie werden sowohl die großen Datenmengen der Höhenprofile übertragen als auch der Sensor konfiguriert, visualisiert, gesteuert und synchronisiert. Je nach Betriebsmodus und Protokoll können entweder Profile oder bereits ausgewertete Ergebnisse übertragen werden.

Vorteile der Ethernet-basierten Anbindung

Hohe Datenraten (GigE) für schnelle Profilübertragung
Kompatibilität mit Standardprotokollen wie TCP/IP, UDP, GigE Vision, GenICam und PROFINET
Einfache Integration in vorhandene Netzwerkinfrastrukturen

Protokolle und Software-Schnittstellen im Überblick

Die 2D-/3D-Profilsensoren stehen in den Betriebsmodi „Smarter Profilsensor“ und „Profilgenerator“ zur Verfügung. Je nach gewähltem Betriebsmodus kann die passende Kommunikationsschnittstelle ausgewählt werden. Dadurch lassen sich die Sensorlösungen gezielt an die Steuerungskonzepte, Datenflüsse und Echtzeitanforderungen der jeweiligen Anwendung anpassen.

Smarter Profilsensor

In diesem Modus findet die vollständige Auswertung direkt auf dem Sensor statt. Die Kommunikation mit der Steuerung erfolgt in der Regel über digitale Ausgänge oder Ethernet (TCP). Aufgrund der Embedded-Auswertung ist dieser Modus besonders platz- und kosteneffizient, die Rechenkapazität ist jedoch begrenzt. Eine Kombination mehrerer Sensoren ist im Smart Modus nicht möglich. Die Auswertung erfolgt stets sensorweise im jeweiligen Messbereich. Eine durchgängige, zusammenhängende Messung über mehrere Sensoren hinweg ist nicht realisierbar.

Profilgenerator

In diesem Modus agiert der Sensor als leistungsstarker „Profillieferant“ und überträgt die generierten 2D-Profile über standardisierte Schnittstellen oder ein SDK an einen externen Industrie-PC. Dort werden die Profile mithilfe einer Bildverarbeitungssoftware weiterverarbeitet. Dieser Modus bietet maximale Flexibilität, Skalierbarkeit und Performance. So ist es beispielsweise möglich, mehrere Sensoren zu synchronisieren und zentral auszuwerten.

Ganzheitliche Profilerkennung mit der VisionApp 360

Mithilfe der Software VisionApp 360 können mehrere 2D-/3D-Profilsensoren so kombiniert werden, dass aus einzelnen Messungen ein gemeinsames 2D-Höhenprofil entsteht. Dazu werden die Sensoren im Raum zueinander ausgerichtet und kalibriert, sodass ihre individuellen Koordinatensysteme in ein einheitliches, übergeordnetes Koordinatensystem überführt werden. Im nächsten Schritt werden die erfassten Einzelprofile der Sensoren zu einem zusammenhängenden Gesamtprofil zusammengefügt. Dieses steht anschließend für weitere Verarbeitungsschritte zur Verfügung.

Typische Schnittstellen und ihre Verwendung je nach Betriebsmodus

Erklärung der Schnittstellen und Protokolle

Standardschnittstellen (GigE Vision, GenICam) für höchste Kompatibilität

Herstellerunabhängige Integration

Geräte unterschiedlicher Anbieter lassen sich nahtlos in ein gemeinsames System integrieren.

Softwarekompatibilität

2D-/3D-Profilsensoren lassen sich direkt mit gängigen Softwarelösungen verbinden.

Investitionsschutz

Die Kompatibilität mit etablierten Bildverarbeitungsbibliotheken und Hardwarekomponenten gewährleistet die langfristige Nutzung bestehender Systeme.

Zukunftssicherheit

Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Standards erleichtert den Ausbau bestehender Systeme.

Maximale Kontrolle mit herstellerspezifischen SDKs

Ein SDK ist eine Sammlung von Tools, Ressourcen und Dokumentationen, die von Entwicklern verwendet werden können, um kundenspezifische Anwendungsentwicklungen mit den 2D-/3D-Profilsensoren zu realisieren. Mit dem SDK für die 2D-/3D-Profilsensoren können Kundinnen und Kunden benutzerdefinierte Anwendungen entwickeln, die speziell auf ihre Anforderungen zugeschnitten sind oder ihre eigenen Anwendungen in der Programmiersprache C erstellen. Dies umfasst Funktionen zur Steuerung und Kommunikation mit den 2D-/3D-Profilsensoren sowie zur Verarbeitung von Daten, die von diesen Sensoren erfasst werden.
Optimale Performance durch native Anbindung

Durch die direkte Programmierung ohne standardisierte Zwischenebenen lassen sich Prozesse deutlich effizienter und ressourcenschonender implementieren. Dies ist insbesondere bei hohen Bildraten oder großen Datenmengen vorteilhaft.

Individuelle Integration in die eigene Softwarelandschaft
SDKs bieten APIs für verschiedene Programmiersprachen (z. B. C++, C# oder Python) und ermöglichen so eine vollständige Einbindung in kundenspezifische Software, grafische Benutzeroberflächen (GUIs) oder Steuerungsumgebungen.
Schnelle Entwicklung mit Beispielcode und Tools
Moderne SDKs enthalten praxisnahe Codebeispiele, Bibliotheken und Debugging-Tools, die die Entwicklung beschleunigen und den Einstieg erleichtern.

Im Vergleich: Standardschnittstellen vs. herstellerspezifische SDKs / APIs

MerkmalStandardschnittstellenHerstellerspezifisches SDK / API
KompatibilitätHoch (geräteübergreifend, herstellerneutral)Nur mit Geräten desselben Herstellers nutzbar
IntegrationsaufwandGering – dank StandardisierungHöher, erfordert Kenntnisse der herstellerspezifischen Architektur
Flexibilität / FunktionsumfangEingeschränkt auf genormte Funktionen*Sehr hoch – Zugriff auf tiefere Funktionen und Parametrierung
Zukunftssicherheit / WartungGute Langzeitverfügbarkeit durch StandardisierungAbhängig vom Hersteller-Support und Softwarepflege

* Selbst innerhalb standardisierter Schnittstellen können anwendungsspezifische Funktionen integriert werden. Dadurch lassen sich individuelle Anpassungen umsetzen, ohne die Kompatibilität zu bestehenden Systemen oder Protokollen zu beeinträchtigen.

Wann sollte man Standardschnittstellen bzw. herstellerspezifische SDKs / APIs wählen?

  • Standardschnittstellen eignen sich ideal für eine einfache Integration, eine hohe Kompatibilität und die Anbindung an vorhandene Softwarelösungen von Drittanbietern.

  • Das SDK ist die richtige Wahl, wenn maximale Kontrolle, Individualisierung oder Spezialfunktionen, wie beispielsweise die direkte Sensorsteuerung oder die Entwicklung eigener Softwarelösungen, erforderlich ist.
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